Warum ist fast niemand wirklich glücklich?
Ein Auto fährt mit 10 km/h und hat einen Unwucht im Reifen – ungünstig, aber nicht so schlimm. Ein Auto fährt mit 100 km/h und hat eine Unwucht im Reifen: Das wird richtig unangenehm…
Auf uns Menschen übertragen, zeigen sich solche Unwuchten in Form von begrenzenden Glaubenssätzen, unterdrückten Gefühlen, Selbstverurteilung, Missverständnissen, Unkenntnis der Schöpfungsprinzipien, Energieblockaden, usw.
Je mehr Ambition und Leidenschaft ein Mensch hat, desto heftiger sind die Auswirkungen solcher inneren Begrenzungen. Wie die Unwucht im Reifen des Autos, das 100 km/h fährt und nicht nur 10 km/h.
Bei mir wirkten sich diese inneren Begrenzungen so aus, dass ich lange ein Leben führte, das einer Achterbahn glich: Himmelhochjauchzend-zu-Tode-betrübt.
Kaum lief etwas richtig gut — ich war erfolgreich und sehr glücklich 🙂 ** bäng ** ging etwas anderes richtig schief, machte ich einen saublöden Fehler, wurde krank oder einmal hab ich mich selbst verletzt: Nach einigen besonders erfüllenden Tagen bei einem Arbeitstreffen in Norwegen kehrte ich auf Krücken nach Deutschland zurück.
Damals konnte ich das erste Mal deutlich sehen: Direkt nach einem großen Glück holte ich mich selbst „auf den Boden der Tatsachen zurück“. Was mich immer wieder traurig und enttäuscht sein ließ, zu körperlichen Einschränkungen führte und eine Menge Anstrengung in meinem Leben bewirkte.
Das Buch „The Big Leap“ von Gay Hendricks war zu diesem Thema ein absoluter Augenöffner.
Er beschreibt darin, dass wir alle einen inneren Regler haben, eine Art Klimaanlage des Glücks, die reguliert, wie gut es uns gehen darf. Je nachdem, wie dieser Regler eingestellt ist, lassen wir mehr oder weniger Wohlergehen in unser Leben.
Er erklärte mir das „Upper Limit Problem“ – das Problem der Oberen Grenze. Das ist das Maximum an Wohlergehen, was uns unser Körper-Geist-System erlaubt.
Wie bei einer Klimaanlage wird jedes Mal, wenn diese Grenze deutlich überschritten wird – wie von mir bei der Norwegenreise – vehement kalte Luft ins Leben geblasen, um die Temperatur wieder in den erlaubten und gewohnten Bereich runterzukühlen (bildlich gesprochen).
Vier Hauptmuster hat er in der Arbeit mit Tausenden von Menschen gefunden, welche dem Denk- und Fühlmuster des Upper Limit Problems zugrunde liegen. Einige davon konnte ich bei mir selber erkennen und mithilfe unterschiedlicher Prozesse aus meinem Coachingrepertoire wandeln. Mein inneres Thermostat erlaubt inzwischen immer mehr Selbstliebe, Erfüllung und gelingende Kooperation.
Auch mein Coaching hat sich komplett verändert, seit ich diesen Ansatz kenne:
Statt viel Energie auf das Lösen von Problemen zu verschwenden (Symptombekämpfung), wende wir uns der inneren Grenze zu. Wenn wir im Coaching diese Begrenzung auflösen, kann Energie wieder frei fließen – mehr Wohlergehen und Erfüllung halten im Leben Einzug.
Buchtipp „The Big Leap“ von Gay Hendricks
Neugierig darauf, wie sich die innere Grenze in deinem Leben ODER deinem Team auswirkt?